Gibt es künstliches Sonnenlicht? ▷ Wir klären auf!

Letztes Update: 8. Februar 2024

Ist es dem Menschen möglich der Sonnengleiches Licht, sprich künstliches Sonnenlicht zu erschaffen? Im folgenden Artikel klären wir auf, was physisch betrachtet Sonnenlicht ist und in wie weit es uns möglich ist dieses mit Hilfe von künstlicher Beleuchtung zu imitieren und gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen.

künstliches Sonnenlicht
Ist es möglich, künstliches Sonnenlicht zu erschaffen?

Künstliches Sonnenlicht – Begrifflichkeiten

Was ist Licht überhaupt?

Das menschliche Auge kann nur einen relativ kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen, was an der unterschiedlichen Wellenlänge liegt. So bezeichnen wir die für uns sichtbaren Strahlen als Licht. Lichtwellen sind deutlich kürzer als zum Beispiel Radarwellen, die für uns nicht sichtbar sind.

Oberhalb der sichtbaren Strahlung befindet sich das Infrarot Licht (IR) und unterhalb das Ultraviolett Licht (UV). Infrarotlicht wird in Wärme umgewandelt. Das UV-Licht regt bei einer Stärke von 280 bis 315 nm den Vitamin-D Aufbau an und wird als UV-B-Strahlung bezeichnet. Ab einer Stärke von 315 bis 380 wird es als UV-A-Strahlung bezeichnet und bewirkt den bekannten Bräunungseffekt.

Das weiße Sonnenlicht ist die Summe aller Farben des Lichtspektrums.

Natürliches Licht 

Natürliches Licht besitzt das volle Farbspektrum (alle Farben des Regenbogens) und ist dynamisch. Dynamisch bedeutet, dass sich die Intensität und Farbtemperatur der Tageszeit anpasst. Das natürliche Licht liegt mittags bei einer Farbtemperatur von ca. 5800 Kelvin.

Künstliches Licht

Künstliches Licht entsteht durch eine künstliche Lichtquelle und kann in unterschiedlichen Farbtemperaturen erworben werden:

  • 2.500 – 3.000 Kelvin wird als warmweiß bezeichnet, besitzt einen hohen Rotanteil und sorgt für gemütliche Stimmung.
  • 4.000 – 5.000 Kelvin wird als kaltweiß bezeichnet, besitzt einen hohen Blauanteil und sorgt für aktives Arbeiten bspw. in Büros
  • >5.000 Kelvin wird als Tageslichtweiß bezeichnet und wird oft in der Industrie und im Gesundheitswesen eingesetzt

Tageslichtlampe vs. Vollspektrumlampe

Obwohl diese beiden Lampenarten oft gleichgesetzt werden, sind sie nicht identisch.
Eine Tageslichlampe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die gleiche Lichtstärke (min. 10.000 Lux) und Lichtfarbe (5.500 -6.500 Kelvin) wie das Sonnenlicht besitzt. Für ein möglichst helles Licht ist diese Lampe absolut ausreichend.

Aufgrund des hellen Lichtes wird die Produktion vom Schlafhormon Melatonin gehemmt und mehr Serotonin ausgeschüttet. Dadurch werden wir weniger schnell müde und schneller wach. Außerdem hilft es Kopfschmerzen, Schlaftstörungen und sogar Depressionen vorzubeugen. Sie ist ab einem Preis von ca. 40 Euro zu erwerben.

Aber was ist nun der Unterschied zur Vollspektrumlampe?

Die Vollspektrumlampe erfüllt genau die gleichen Kriterien wie die Tageslichtlampe, nur dass sie zusätzlich unsichtbare Strahlungswellen enthält. Das sind die weiter oben beschriebenen IR- und UV-B-Strahlen. Dank diesen Strahlen imitiert die Vollspektrumlampe fast vollständig das natürliche Tageslicht.

Dank UV-Filtern, die nur das gesunde Spektrum zulassen, sind diese Lampen grundsätzlich nicht schädlich, allerdings sollte man trotzdem nicht direkt in die Lichtquelle schauen, um Schädigungen der Netzhaut vorzubeugen. Beste Sonnenlicht Lampe Modelle sind ab ca. 75 Euro bis über 600 Euro erhältlich.

Trotzdem ist sie nicht unbedingt gesundheitlich besser, da sie nicht so dynamisch wie das Sonnenlicht ist. Mittlerweile gibt es jedoch auch dimmbare Lampen, die den Farbton und die Intensität anpassen, sodass sie näher an das natürliche Sonnenlicht herankommen.

Worauf sollte man achten?

Generell sollte man darauf achten, dass die ausreichende Leuchtstärke vorhanden ist. Allerdings spielt auch der Abstand zur Lampe eine entscheidende Rolle. Als Maßstab gelten hier 20 cm, jedoch sollte man immer in der entsprechenden Anleitung nachlesen. Ab einer Stärke von 10.000 Lux reichen bereits 30 Minuten täglich aus, um den Bedarf zu decken. Länger als 2 Stunden sollte man sich dem Licht dann allerdings nicht aussetzen.

Auch sollte man sich der Stärke dieser Lampen bewusst sein und immer im Hinterkopf haben, dass das Licht ein Zeitgeber für unsere innere Uhr ist. Denn die Sonnenlichtzufuhr beeinflusst maßgeblich unseren Tag-Nacht-Rhythmus.

Fazit – Gibt es nun also künstliches Sonnenlicht?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass einfache Decken- oder Stehleuchten keinesfalls als Ersatz für das Sonnenlicht gesehen werden können. Sie enthalten in den seltesten Fällen UV- oder IR-Strahlung und kommen auch von der Helligkeit und Lichtfarbe nicht an das Sonnenlicht heran.

Die Tageslicht- und vor allem Vollspektrumlampen kommen dem Sonnenlicht deutlich näher, können es dennoch aber auch nicht zu 100% ersetzen, obwohl die Farbtemperatur unsere Emotionen beeinflusst. Und diese Wirkung kann man nicht als Placebo bezeichnen.

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